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luftlied



durch die lüfte schwirren tausende herrliche lieder,
sie zu fangen brauchst du den ganz besonderen draht
und dazu noch dieses ding, was ich niemals begreife,
das hervorbringt, was das drähtchen sich einverleibt hat.

ach, ich wünschte, ich hätt so ein lied,
das genauso das land überfliegt.
dieses lied käme sicher dort an,
wo ich selber nie hinkommen kann.

es ist sommer und ich höre das zirpen der grillen,
und die schwalben teilīn den himmel zum sommerschlußtanz.
es gibt keinen, der sich traut, diesen hunger zu stillen
und die sonne verliert wieder den herrlichen glanz.

und kein wort und nichtmal ein gesicht,
kann es sein, was die mauer durchbricht.
nichts und niemand läßt er zu sich rein,
nur ein lied aus der luft kann sein.

diese mauern sind so stark wie das leben auf erden
und ihr bauherr ist bestimmt auch schon ebenso alt.
doch die töne finden all die gefrorenen tränen,
die der preis sind, den er für diese kälte bezahlt.

und kein wort und nichtmal ein gesicht,
kann es sein, was die mauer durchbricht.
nichts und niemand läßt er zu sich rein,
nur ein lied aus der luft kann sein.