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frühling

warmer, weicher frühling, zärtlich mild und klar,
streift mich sanft am ärmel, streicht mir überīs haar,
flüstert meinen namen, badet mich im licht,
himmelblaues lachen strahlt in mein gesicht.
hunterttausend blättchen leuchten seidig grün.
flirten mit dem sonnenschein, wollīn vor glück vergehn,

tausend weiße kleider webt der apfelbaum
und trägt den duft vom paradies zu mir aus seinem traum,
und diese stadt fängt an zu leben,
flüstert und singt und tobt und schreit.
ich sitz auf meinem dach und werde langsam wach
und du bist unendlich weit.

winzig kleine krabbelspinne sonnt sich neben mir,
lauert einer fliege auf mit unglaublichem gespür,
pirscht sich ganz, ganz langsam immer näher ran,
doch die fliege, die paßt auf und haut ab, so schnell sie kann.
und ich denke bei mir: wovon lebst du denn du wicht?
fliegen sind zu schnell für dich, fliegen kriegst du nicht.

doch der wicht, er wartet weiter und eh ichīs mich verseh,
sitzt da eine zweite kleine spinne in der nähī.
doch diese zweite ist viel kleiner und die erste lauert schon,
bis sie endlich springt, packt und beißt und zwingt
und mit dem fang läuft sie davon.

und vom marienturm die glocken schlagen laut das lied der zeit.
ich habīs dir gesagt mein freund und nun ist es soweit.
nimm dir einen goldnen reiter und dann hol den schwarzen ein
und dann lauf so schnell du kannst, du läufst für dich allein.