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erinnerung


ihre erinnerung war weit so wie das meer, grüne wiesen, weißer strand.
und die gedanken schwebten lautlos drüber hin, federleichtes seidenband.
spiegelklarer stiller see und ein schloß, so weiß wie schnee,
bäume - tausend jahre alt, sanftes rauschen - zauberwald.

ihre erinnerung war wie der frischgefall`ne schnee, den das licht zum funkeln bringt.
ein heer von himmelsboten, friedlich zart und still, das sanft zur erde niedersinkt.
mutter erde und kein laut, nur der schnee auf ihrer haut,
endlos weite weiße pracht, sternenleuchten, dunkle nacht.

















die erinnerung war wie ein weg zu ihm, auf dem sie immer zu ihm fand.
aber irgendwann gab es auch diesen weg nicht mehr, da war nichts als eine wand.
meine seele, du bist fort, nirgendwo, an keinem ort.
erst wenn ich diesen leib verlier, bist du wieder nah bei mir.


hintergrundbild: norm hoekstra